Dirk Lotze - Journalist
Angeklagter (45) gesteht Heroinhandel

Gerichtsinsel

31. Januar 2025: Angeklagter (45) gesteht Heroinhandel

Hintergrund sei seine Sucht nach der Droge gewesen, sagte der Mann im Landgericht Wuppertal. Bei seinen Taten in Remscheid habe er mehr als 30 Abnehmer teils regelmäßig beliefert.

Er war nach einem Drogengeschäft auf offener Straße in Remscheid festgenommen worden. Neben dem Heroin, das er bei sich führte, stellte die Polizei in seinem Keller einen weiteren Vorrat der Droge und in seiner Wohnung Geld sicher. In seinem Strafprozess vor dem Landgericht Wuppertal gestand der 45 Jahre alte Angeklagte den Heroin-An- und Verkauf. Die Einleitung übernahm sein Anwalt, der im Hinblick auf die Anklage erklärte: "Letzten Endes ist das richtig."

Der 45 Jahre alte Mann ist ledig und lebt am Zentralpunkt. Seit der Festnahme vom September 2024 sitzt er in Untersuchungshaft. Orte der Drogenübergaben sollen sich in Gewerbegebieten befunden haben. Strafschärfend kann sich für den Mann ein verbotenes Einhandmesser auswirken: Das Zwölf-Zentimeter-Werkzeug mit dunkler Klinge soll in seinem Keller in der Nähe von Heroin gelegen haben. Stellt das Gericht einen Zusammenhang mit den Geschäften des Mannes fest, könnte es um bewaffneten Drogenhandel gehen.

Belastet ist der Mann durch Telefonüberwachung und die Ergebnisse einer Beschattung durch die Polizei. Vor den Richterinnen und Richtern verzichtete er auf sein Schweigerecht und gab im ruhigen Ton Auskunft: Die vier Ankäufe würden stimmen, jeweils 150 Gramm der Droge. 3600 Euro habe er jeweils zahlen müssen. Einmal habe nicht alles Geld bei sich gehabt und einen Teil bei der folgenden Lieferung beglichen.

Der mutmaßliche Lieferant des Mannes ist bereits angeklagt: Er sitzt seinerseits in Untersuchungshaft und muss sich in einem eigenen Verfahren verantworten - vor einer anderen Abteilung des Landgerichts. In den Zeugenstand geladen schwieg dieser Mann - anders, als es anfangs angekündigt war. Grund sind Verzögerungen in seinem Prozess. Der Anwalt dieses Mannes kommentierte: "Es ist ein Stück aus dem Tollhaus. Immer heißt es: Noch eine Woche, noch eine Woche."

Ob der 45-Jährige seinerseits etwas über seine Kunden sagen wolle? "Lieber nicht", antwortete er dem Staatsanwalt. Der kommentierte: "Sie müssen ja nicht mit mir reden."

Stimmen würde, sagte der Angeklagte, dass er nach jedem Ankauf etwa 30 Abnehmer beliefert habe. Einige hätten mehrmals in kurzen Abständen gekauft. Die Mengen: Meistens 2,5 Gramm, seltener fünf Gramm pro Päckchen. Die größere Menge hätte ihm 120 Euro gebracht. Durch die vier angeklagten Taten soll der Mann fast 14.000 Euro erlangt haben. Der größte Teil sei für Drogen drauf gegangen. Er nehme drei Gramm Heroin pro Tag.

Laut Angaben des Mannes war ein Teil des Geldes in seiner Wohnung ein Geschenk seiner Mutter. Das Messer gehöre zur Angelbox eines Schwagers und habe mit den Drogen nichts zu tun.

Zu diesen Punkten will das Gericht Zeugen hören. Fortsetzung ist voraussichtlich Dienstag, 4. Februar.

Prozessbeginn vor dem Landgericht Wuppertal, 2. Strafkammer, vom 31. Januar 2025.
Ich berichte nach Besuch des Termins.


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Zuletzt geändert am 31. Januar 2025