10. Juni 2025: Illegale Zigarettenfabrik: Zeuge belastet Hauptangeklagten
Im Prozess um die illegale Produktion von 17 Millionen unversteuerter Zigaretten in Velbert sagte ein Zeuge aus, der Lastwagen vermietet: Ein 42 Jahre alter Mann habe für die Gruppe das Geld verwaltet und ihm Kautionen für die Fahrzeuge bezahlt.
In einem Fall um illegale Herstellung von über 17 Millionen Zigaretten in Velbert belastet ein Zeuge den Hauptangeklagten (42) schwer: Er habe Geld verwaltet und die Kaution für die Anmietung von Lastwagen bezahlt. Das sagte sein Lkw-Vermieter und Werkstattbesitzer vor dem Landgericht Wuppertal aus. Gegen den Mann läuft ein eigenes Strafverfahren. Er belastete zusätzlich einen weiteren Beschuldigten, der erst Ende Mai festgenommen worden war. Dieser Mann sei seit Jahren sein guter Kunde. Der Zeuge versicherte den Richterinnen und Richtern: "Ich habe nichts zu verbergen."
Den Angeklagten im Prozess wird vorgeworfen, Steuerhinterziehung im Millionen-Euro-Bereich begangen zu haben. Sie seien Teil einer internationalen Bande. Von den ursprünglich 19 Angeklagten wurden 16 bereits nicht rechtskräftig abgeurteilt. Die drei verbleibenden Männer, 36, 42 und 51 Jahre alt, sollen eingen Kontakt zu den noch unbekannten Hinterleuten gehabt haben. Gleiches gilt für den nachträglich festgenommenen Mann (45). Ihm steht ein eigener Prozess bevor.
Im Hintergrund der Verhandlung laufen intensive, weitere Ermittlungen von Zoll, Polizei und Staatsanwaltschaft.
"Alles, was Sie uns sagen, kann später gegen Sie verwendet werden, wenn es zu einem Prozess gegen Sie kommt", wurde der Lkw-Unternehmer vom Vorsitzenden Richter vorsorglich gewarnt. Der wiederum beklagte sich beim Gericht über die Durchsuchung in seinen Wohn- und Geschäftsräumen vom Oktober 2024: "Womit habe ich das verdient? Ich fand das unmöglich!"
Die Aussage des Zeugen: Sein Kunde, der nachträglich festgenommene Mann, habe ihn im Lauf der Monate zuvor angesprochen: Ob "die Jungs" bei ihm auf dem Hof umladen könnten. Damit waren die Männer gemeint, mit tageweise gemieteten Lastwagen des Unternehmers unterwegs waren. Die bis zu elf einzelnen Mietverträge seien jeweils auf die Fahrer ausgestellt worden, nicht auf den Auftraggeber, den Kunden. Der Hauptangeklagte im aktuellen Verfahren habe dann jeweils die Kaution für die Lastwagen bezahlt.
Der vorsitzende Richter fragte nach: "War der immer dabei?". Der Zeuge sagte, dass er das nicht wisse, denn die Umladetätigkeiten habe er nicht verfolgt. Die Miete wiederum hätte über den Kunden abgerechnet werden sollen, fügte der Mann hinzu. Dazu sei es jedoch nicht gekommen - wegen der Durchsuchung. Sein Kontakt zum Kunden sei dadurch abgerissen.
Das Gericht hat Weitere Zeugenaussagen vorgesehen.
Sitzung des Landgerichts Wuppertal, 6. Strafkammer, vom 10. Juni 2025.
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