Dirk Lotze - Journalist
Industriedenkmal gesundgepflegt

Industriedenkmal gesundgepflegt

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Margreta Endermann setzt sich für Gottschalks Mühle am Rand des Hildener Zentrums ein.

Für viele der heutigen Hildener ist Gottschalks Mühle am Rand der Innenstadt wohl einfach ein schöner Veranstaltungsort mit historischem Charakter – wie etwa beim Mühlentrödel am Sonntag. Dabei war der Fortbestand des Hauses 2007 höchst fraglich. Damals entschlossen sich Margreta Endermann und ihre Familie, den Komplex für sich zu erhalten.

Zu Gute gekommen ist das auch der Öffentlichkeit. Die Mühle mit den mehrfachen Giebeln reicht geschichtlich zurück bis in die Zeit der Gründung Hildens im Mittelalter. Auch nach dem Ende des Mahlbetriebs 1980 wurde an dem „Bergischen Mehlkontor“ Handel getrieben, seit 1987 steht es unter Denkmalschutz. Inzwischen trägt sich das sanierte Haus durch Vermietung zum Wohnen und Arbeiten und durch einen Veranstaltungssaal.

„Wir konnten das im Grunde so umsetzen, wie wir es uns gedacht hatten“, sagt Endermann. Ihr Vater Friedrich Schmidt habe erste Ideen von einem Architekten zeichnen lassen, angegangen sei mal die einzelnen Teile des Gebäudes dann Zug um Zug. Die späteren Nutzer konnten Einfluss nehmen auf Aufteilung aus Ausstattung.

Jede Veranstaltung bringt neue Interessenten

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Die Fassade an der Rückseite ist im bergischen Stil mit Schiefertafeln versehen.

Das Projekt erhielt den Rheinischen Preis für Denkmalpflege. Endermann hat das Haus zum Tag des Denkmals geöffnet, zweimal jährlich lädt sie zum Trödelmarkt ein. Die Familie hat ein Buch über die Mühle und ihre Geschichte herausgebracht; der Silo ist Musikfreunden als Spielort des regional beachteten Festivals Hildener Jazztage bekannt geworden: „Jede Veranstaltung bringt neue Interessenten“, sagt Endermann.

Sie würde das Projekt mit ihrem Vater wieder so angehen, fügt sie hinzu. Allenfalls einige Einbauten würde man wohl im Nachhinein anders lösen. Fertig sei man übrigens noch nicht: Da ist noch der Turbinenraum, der auf eine neue Nutzung wartet. Endermann: „Vielleicht machen wir auch mal einen dritten Trödel. Die Resonanz ist toll.“

Mühlentrödel mit rund 40 Anbietern am 21. September 2014 von 13 bis 18 Uhr, parallel zum Sommerfest des benachbarten Zoo Thomas.
Navi: Hilden, Mühle 64
Gottschalks Mühle

20. September 2014. Text und Fotos: Dirk Lotze


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Zuletzt geändert am 28. September 2014