Osmanen Germania in Wuppertal
Am nächtlichen Morgen des 13. Juni 2017 sammelten sich auf dem Platz der Republik in der Nordstadt von Wuppertal-Elberfeld mehr als 60 Bewaffnete mit Knüppeln und Messern. Es handelte sich um Angehörige und Unterstützer der Straßengang Osmanen Germania aus ganz Nordrhein-Westfalen und teils aus angrenzenden Ländern. Die Aktion war der erste öffentlich bemerkte Auftritt der Gruppe in der Stadt, die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Wie später Gangmitglieder übereinstimmend berichteten ging es der Gruppe darum, mehrere tausend Euro "Ablöse" von einem Abtrünnigen einzutreiben. Anwohner hatten zunächst befürchtet, dass Kurden eingeschüchtert werden sollten, die in der Nachbarschaft lebten.
Laut späteren Aussagen bestanden die Osmanen zu diesem Zeitpunkt schon mindestens zwei Jahre in Wuppertal. Ihr Ziele fasste ein ehemaliger Insider zusammen als "Drogenhandel, Prostitution und Geldeintreiberei." Die Gang kopierte Auftreten und interne Regeln von Rockergruppen, ohne einen Bezug zu Motorrädern zu haben. Mehrere Mitglieder hatten nicht mal einen Führerschein.
Seit 2018 ist die Gruppe verboten. Vor den Wuppertaler Gerichten laufen Strafprozesse um folgenschwere Taten. Im Zeugenstand erscheinen ehemalige Akteure aus dem bergischen Land, dem Ruhrgebiet und Köln. Sie waren vor ihrem Eintritt bei den Osmanen der Kleinkriminellen-Szene zuzuordnen oder hingen Vorstellungen von Ansehen und Macht an. Sie hätten sich regelmäßig gegenseitig bedroht und angegriffen.
Bisherige Beiträge:
SEK-Polizist erschießt Verdächtigen bei Festnahme
Am Mittag des 9. Februar 2018 starb ein 43 Jahre alter Beschuldigter aus Wuppertal in seiner Wohnung am Ostersbaum in Elberfeld, als Spezialkräfte der Polizei ihn festnehmen wollten. Ein Beamter hatte auf ihn geschossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen fahrlässiger Tötung. Sie stellte das Verfahren am 14. Januar 2019 ohne Anklage ein.
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